Werner Will

Werner Will

* 02.04.1942 in Bonn
† 27.01.2012 in München
Erstellt von alfons vornberger
Angelegt am 02.02.2012
6.559 Besuche

Kondolenzen (6)

Sie können das Kondolenzbuch nutzen, um den Angehörigen Ihr Beileid zu bekunden, Ihrer eigenen Trauer Ausdruck zu verleihen oder um dem Verstorbenen einige letzte Worte des Abschieds mitzugeben.

Kondolenz

mach jet jot!

29.06.2014 um 13:39 Uhr von Wolfgang Reiffer

Nur durch einen Zufall (ich suche jemand anderes) habe ich heute vom Werners erfahren. Wir haben uns bei Beck kennen gelernt, als ich zur Einarbeitung für die Klassikabteilung im Kölner Kaufhaus der Sinne in seiner Abteilung gearbeitet habe.

 

Ich habe ihn, den gebürtigen Bonner, als Kollegen sehr schätzen gelernt. Obwohl in der Klassibranche schon tätig, hatte ich großen Respekt vor dem, was Werner geschaffen hat. Ich hatte die Befürhtung, dass ich seinen Ansprüchen nicht genügen würde. Der Respekt ist immer geblieben, die Angst durch Werners Art schnell verschwunden. Es tut mir leid, dass ich nicht bei seiner Trauerfeier dabei. Allen, vor allem den Klassikmitarbeitern bei Beck, mein spätes aber sehr herzliche Mitgefühl zum Tode des Chefs.

Wolfgang Reiffer, Untere Dorfstraße 9, 79241 Ihringen

Kondolenz

Unvergesslich!

11.05.2013 um 11:43 Uhr von Maja Geczy

Lieber Werner,

erst heute habe ich erfahren, dass du nicht mehr lebst. Ich war geschockt und habe um dich geweint.

Ich habe dich als feinen, einzigartigen Menschen kennen und mögen gelernt. Es tut mir unglaulich weh, zu wissen, du bist nicht mehr. Ich wünschte, du hättest all das nicht ertragen müssen. Ich werde dich nie vergessen, versprochen!

Maja

Kondolenz

Für Dich und für immer......

29.03.2012 um 16:42 Uhr von Dieter Mondrejewski

Die Vergangenheit bleibt ewig

Die Gegenwart zerfließt

Die Zukunft ist Gedanke

Dieter

Kondolenz

Eine schöne, unvergessliche Zeit

02.03.2012 um 16:32 Uhr von Andreas Paar

Lieber Werner,

die Zeit mit Dir beim Beck in der Klassikabteilung wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Du hattest immer ein offenes Ohr für Deine Mitarbeiter, wir haben viel gearbeitet, aber wir hatten auch immer großen Spaß und haben viel gelacht. Ich denke oft daran zurück.

Dein Andreas

Kondolenz

Trauerrede für Werner

01.03.2012 um 00:22 Uhr

Abschied von Werner

Werner wollte keine Trauerfeier. Er wollte keinen großen Abgang. Ganz unbemerkt zu verschwinden, das wäre ihm am liebsten gewesen. So wie er es auch im Leben vorgezogen hat, nicht im Scheinwerferlicht oder an der Rampe zu stehen obwohl er berechtigten Anlaß dazu gehabt hätte. Werner stand - ob es ihm recht war oder nicht - immer ganz weit vorne. Ungewollt!

Erst, als ich ihm erläutert hatte, daß die Trauerfeier ja für die Hinterbliebenen da ist - und weniger für ihn und er solle sich das noch einmal überlegen, dachte er kurz nach und sagte dann: Wo de recht hast haste recht!

Welche Musik sollen wir spielen, fragte ich ihn.

Wie wäre es denn mit einem der 4 letzten Lieder!

Bloß nicht, rief er aus, viel zu abgedroschen...

- und was hältst du vom Kol Nidrei?

- zu lang, meinte er!

- und was ist mit Time to say Goodbye?

Er drohte mir lachend: Untersteh Dich! Wenn du das spielst erscheine ich dir für den Rest deines Lebens jede Nacht als Nachtgespenst mit dem Kopf unterm Arm!

Wir überlegten noch eine ganze Weile doch dann wurde er müde und bat: machen wir ein andermal weiter

Sooft ich aber das Thema in den folgenden Wochen und Monaten ins Gespräch bringen wollte, winkte er ab: ein andermal

So ist es gekommen, daß er die heutige Musikauswahl nie getroffen hat. Vor wenigen Wochen - er war schon auf der Palliativstation - hat er auf einmal ohne jeden Zusammenhang gesagt:

Such du die Musik aus.

Das war an dem Tag, wo wir es fast geschafft hätten, daß er nochmal nach Hause kann.

Eine 5-köpfige Visite stand plötzlich um sein Bett, setzte sich nieder und begann, ihn auszufragen.

Wenn so viele prüfende Blicke auf einen gerichtet sind, dann könnte man sich doch leicht examiniert fühlen.

Nicht so Werner.

Er hat den Spieß einfach umgedreht und die völlig verduzten Ärzte jeden einzeln nach seinem beruflichen Werdegang und seinen Zukunftsperspektiven gefragt.

Als er damit fertig war, hat er angefangen, ausführlich über sich zu sprechen, über sein Leben, über seine Liebe und daß er nach 30 erfüllten Jahren gern an dem Platz sterben wollte, wo er meist glücklich gelebt hat.

Er hat eine Stunde lang vollkommen souverän gesprochen mit einer erlesenen, druckreifen Wortwahl

Er hat sogar eingeflochten, daß er sich seiner zeitweiligen Verwirrtheit sehr wohl bewußt war und wies auf Dinge hin, die nur er sehen konnte, er wüßte aber auch daß er nur fantasiere.

Als die Visite vorbei war, haben wir ihn mit seinem Bett auf die sonnige Veranda geschoben und als wir allein waren, hat er bei einer Zigarette alles über das Sterben von mir wissen wollen.

Was ich wußte, hab ich ihm erzählt. Dann hat er mir das Versprechen abgenommen, bei ihm zu sein, wenn es so weit wäre.

Danach hat er das Thema nie mehr erwähnt und ich auch nicht. Vielleicht hätte das seine Situation für ihn endgültig besiegelt.

Ich hoffe, Werner, die Musik ist zufriedenstellend für dich. Sollte dem nicht so sein, mußt Du's halt ertragen, Du hast mich schließlich dazu autorisiert.

Die Sakramente, bzw. die Krankensalbung hat er fast panisch abgelehnt, als der Pfarrer vom Krankenhaus sie ihm angeboten hat. Aber man spürte, daß er auch nicht ohne sie sein wollte, nur der Zeitpunkt schien ihm offensichtlich auch am vorletzten Tag seines Lebens noch zu früh. Sein Bruder Günther hat mir später erzählt, daß er als Messdiener immer den Pfarrer zur letzten Ölung begleiten mußte. Das hat er wohl in schlechter Erinnerung gehabt...

Deshalb hab ich den Pfarrer erst geholt, als er schon gestorben war und hab gesagt: jetzt brauchst du keine Angst mehr davor zu haben und es war dann auch sehr schön, obwohl es vielleicht auch nur für die Hinterbliebenen war.

Ich danke Herrn Münch, meinen Kollegen und den vielen Helfern für die unglaubliche Unterstützung ohne die es nicht möglich gewesen wäre, Werner so zu begleiten.

Und ich danke Dir Werner, für Dein Vertrauen und die vielen kostbaren Momente.

Alfons am 07.02.2012

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