Franz Srownal

Eine helle Kerze des anteilnehmenden Abschieds entzünde ich heute für Franz Srownal. Sie ist mein Zeichen der wertschätzenden Erinnerung an die gemeinsame, kollegiale Zeit vor 30 Jahren bei der Stadt Germering und an eine Persönlichkeit, die ich auch als Mensch und Künstler sehr mochte. Eine von Franz damals für mich privat als Geschenk gezeichnete Karikatur erinnert mich seitdem stets auch an seinen feinen Witz und seine humoristische Seite. Mit seiner minimalistisch gekonnten Karikatur hatte er mich damals im Büro überrascht und mir damit eine große Freude gemacht. Es war ihm mit seiner Zeichnung nämlich gelungen, aus meinem erzählten schmerzlichen Missgeschick, bei dem ich fünf Tage zuvor daheim über meine Katze gestolpert war, als sie mir morgens auf der Treppe zwischen die Beine lief, ich mir dabei drei Zehen gebrochen hatte und deshalb nun auf Krücken mit Gipsfuß ins Büro zurück gehumpelt kam, eine sehr humorvolle Anekdote entstehen zu lassen. Wir haben damals zusammen sehr herzlich über seine gelungene künstlerische Interpretation meiner „Katzengeschichte“ gelacht! Seitdem hängt seine Tuschezeichnung unter Museumsglas vor dem Verblassen geschützt und gerahmt bei mir daheim. Sie bringt mich immer wieder zum anerkennenden Schmunzeln, wie viel Franz doch mit derart wenig gekonnten Strichen auszudrücken vermochte. Ich werde Franz nicht zuletzt deshalb stets in guter Erinnerung behalten. Wie seine vielen anderen lebendigen Kunstwerke an anderen Orten auch, wird diese ausdrucksstarke Zeichnung sein viel zu frühes Ableben überdauern und als etwas Schönes von ihm bei uns zurück bleiben.